Rieder Campus

Product
concrete skin
Area
400 m²
Color
special
Texture
slate
Surface
special
Mounting
Hinterschnittanker
Architekt
Kessler²
Year
2022
Location
Maishofen

Bauen im Bestand

glemm21 heißt die neue Firmenzentrale in Österreich mit einer modernen Arbeitswelt, die in Kooperation mit Vitra entwickelt wurde. Dafür wurden eigens Kommunikationswege, Raumbeziehungen und viele Bedürfnisse analysiert. So entstand ein umfassendes Konzept um flexible Arbeitszonen, Zonen für konzentrierte Einzelarbeit, Kreativarbeit, Gruppenabstimmungen, Besprechungsplätze, informelle Plätze und vieles mehr schaffen zu können.

Eine stillgelegte Busgarage wurde zum Versuchslabor der Ökologisierung des weltweit tätigen Unternehmens. Mit der Renovierung eines Bestandsgebäudes hat sich Rieder bewusst dafür entschieden mit gutem Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit im Bauen voranzugehen. Es wurde nicht nur das alte Gebäude erhalten um graue Energie einzusparen, sondern es wurden etliche andere Komponenten nach dem Motto „Reuse and Recycle“ wiederverwendet. So kamen Betonstützen aus den alten Werken von Rieders Großvater und Vater zum Einsatz, weiters ein mächtiger Betonträger aus alter Produktion, 150 Tonnen recycelte Stahlträger und vieles mehr fand Wiederverwendung. Sogar eine andernorts abmontierte alte Wandverkleidung aus Zirbenholz trägt zum angenehmen Ambiente einer modernen, kreativitätsfördernden Arbeitswelt bei. Mit dem Bauen im Bestand sparte Rieder rund 1000 Tonnen CO2 gegenüber einem Neubau ein und schuf zugleich ein Musterbeispiel für ressourceneffizientes zirkuläres Bauen. Begleitet wurde der gesamte Transformationsprozess von einem auf energieeffizientes Bauen spezialisierten Ingenieurbüro.

Ein weiteres Highlight ist die Fassade: Rieder entwickelte einen CO2-reduzierten Glasfaserbeton. Die Elemente mit reduziertem Zementanteil umhüllen auf einer Fassadenfläche von 400 m² das neue Headquarter. Die Textur slate in der Farbe pine green erinnert an eine Schieferoptik. 50 Prozent des Zements in der Betonmatrix wurden substituiert, womit eine CO2-Reduktion von 30 Prozent erreicht wurde. Fotos: Ditz Fejer / Rasmus Norlander